… und immer mit Leidenschaft dabei

1889

Der Ursprung

Der Ursprung langjähriger Backtradition. Xaver Rackl I., zweitgeborener Sohn der Bäckersleut’ Rackl aus Seefeld, kauft in der Hauptstraße 9 in Olching bei München eine Bäckerei, die zum damaligen Zeitpunkt von einem Schuster betrieben wird. Mit Geschick führt Xaver Rackl den Betrieb und kann schnell vergrößern. Ohne Elektrizität im Dorf ist Handarbeit angesagt! Alles wird von Hand geknetet, der Backofen wird mit langen Holzscheiten beheizt und die Kinder von Xaver I. fahren die Brote mit dem Schubkarren aus.

1911

Wir haben Strom!

Einer von Xavers Söhnen, der in der Bäckerei lernte, hat die Vision moderner zu werden und drängt auf eine Teigknetmaschine. Sehr zum Widerwillen der damaligen Bäckerknechte, die sich um den Arbeitsplatz sorgen. Die Zeit ist aber reif für Veränderungen und so ziehen gleich zwei Maschinen in den Betrieb ein. Die eine Maschine knetet, die andere teilt den Weizenteig in kleinere Portionen. Die Bäckerknechte finden dennoch genug Arbeit, denn die Maschinen wollen bedient werden.

1926

Tagesgespräch in Olching!

Xaver Rackl II – inzwischen Bäckermeister – modernisiert den Betrieb: ein indirekt beheizbarer Backofen wird geplant und angeschafft. Rohre mit destilliertem Wasser sorgen für die Wärmeübertragung, täglich werden zwei große Boiler mit Wasser gefüllt und mit elektrischer Wärmepumpe auf Temperatur gebracht. Für Xavers junge Braut wird direkt an die Rückseite des Ofens ein modernes Bad mit Wanne, Waschbecken und Spül-Klosett gebaut. Das sorgt für Gesprächsstoff in Olching.

1930

Brot auf Kredit

Xaver Rackl III wird 1929 geboren und wächst in einer Zeit auf, in der die Menschen so arm sind, dass es nicht einmal für das tägliche Brot reicht. Die wirtschaftliche Lage ist schlecht und die Bäckerei Rackl verkauft mehr Brot auf Kredit als für Bargeld. Mitte der dreißiger Jahre geht es langsam aufwärts und der Anspruch der Kunden steigt! „Mittagssemmeln“ sind gefragt und so kommt eine weitere kleine Knetmaschine in den Betrieb.

1939

Männersache?

Am 26. August 1939 wird Xaver Rackl II zeitgleich mit einem landwirtschaftlichen Mitarbeiter einberufen. Zu allem Unglück muss auch noch das neue Auto abgeliefert werden und ein Pferd wird beschlagnahmt – Generalmobilmachung! Ehefrau Anna steht allein da mit einem Geschäft, einem Gehilfen und zwei Lehrlingen. Sie hat keinerlei Erfahrung mit Backen, Betriebsführung, Einkauf oder Buchhaltung. Das war Männersache? Mit dem großen Einsatz vieler Freunde und der Hilfe eines polnischen Fremdarbeiters schafft sie es, den Bäckereibetrieb auch in dieser schwierigen Zeit aufrecht zu erhalten.

1948

Wirtschaftswunder!

1948 kommt die Wirtschaft langsam wieder in Schwung. Den Leuten schmeckt nicht mehr nur das normale Schwarzbrot, sie wollen Neues und Besseres! In dieser Zeit ist die Bäckerei so erfolgreich wie das deutsche Wirtschaftswunder selbst und so geht der Fortschritt seinen Weg: Die Backstube wird erweitert, das alte Gebäude unterkellert, Platz für neue, wertvolle Rohstoffe wird geschaffen, der Backofen vergrößert, damit Brot und Semmeln zur selben Zeit gebacken werden können, neue Maschinen werden angeschafft und die Söhne bilden sich laufend fort.

bis heute

Es tut sich was!

1969 wird der Betrieb erweitert und vergrößert. Sechs Jahre später folgen die ersten Filialen in Gröbenzell, Westkreuz und Aubing, die bis heute bestehen. 1983 wird eine große Halle in Olching im Industriegebiet gebaut. Bald war auch diese zu klein – zum Glück kann das Nachbargrundstück erworben werden. Inzwischen gibt es rund 45 Filialen, ca. 300 Mitarbeiter und ca. 30 Azubis, davon 5 Migranten/Flüchtlinge. Über 1000 Lehrlinge haben schon bei Rackls Backstubn gelernt. Die Mitarbeiter stammen aus mehr als 25 Nationen. Stetig geht es weiter, aber ein Motto bleibt: soviel Technik wie nötig und so viel Handarbeit wie möglich.